OASEN SPIEL RURAL CODES ERASMUS+
Rural CODES ist ein EU Erasmus+ gefördertes Projekt, das von 5 europäischen Organisationen entwickelt wurde: Goteo und Amaltea (Spanien), Elos Foundation (Niederlande), Ideen hoch Drei (Deutschland) und Terra dos Sonhos (Portugal).
In der Woche vom 26. September bis 2. Oktober kamen 20 Teilnehmer in Collado Mediano zusammen um in eimem aktionbasierten Lernprozess (community-based action learning) die Themenfelder Diversität, Gemeinschaftsbildung und soziales Unternehmertum zuerkunden, wie diese Bereiche interagieren und sich gegenseitig ernähren. Das intensive 7-tägiges Training, basierend auf der Oasis-Methode, richtete sich an Jugendliche, Jugend- und Sozialarbeiter, die in ländlichen oder städtischen Gebieten in Spanien, den Niederlanden, Portugal und Deutschland leben.
https://ruralcodes.wordpress.com
RÜCKBLICK VOM RURAL CODES TRAINING:
TEILNEHMER BLOG: WELLEN SCHLAGEN
Erinnerst du dich an das Gefühl, einen Kieselstein zu werfen und ihn über die Oberfläche eines stillen Wassers springen zu lassen? Eins, zwei, drei, vier, yeahh! So haben wir herausgefunden, wie Wellen schlagen Spaß machen kann.
Im September 2017 kam eine Gruppe von 20 Europäern zusammen, um herauszufinden, wie man in einem stillen Dörfchen in der Nähe von Madrid, Spanien, Wellen schlagen kann. Bei einer klaren Wasseroberfläche und einen Stein ist die Implikation klar, aber wie schlägt man Wellen in einer Gemeinschaft? Das Programm RURAL CODES hat uns auf eine intensive Lernreise mitgenommen, es zu lernen, zu entdecken und dabei den Spaß nicht zu verpassen!
GEMEINSCHAFT
Einst ein pulsierendes Dorf, zog Collado Mediano sogar Jugendliche aus Madrid an, um an den Wochenenden zusammenzukommen. Im Laufe der Jahre wurde es jedoch zu dem, was die Einheimischen „Pueblo Dormitorio“, ein schlafendes Dorf, nennen. Zwar hat es viele schöne Orte und lebendige Natur zum Wandern und Radfahren, aber die lokale Wirtschaft und das soziale Leben haben sich allmählich, in mehr städtische Gebiete verlagert, so dass viele Menschen im Dorf finanziell und sozial verarmen.
„Um eine Gemeinschaft zu schaffen, müssen wir selbst eine Gemeinschaft sein“, sagte Marta, einer der Moderatoren, bevor sie uns einlud, unser Gruppenritual zu finden. Während der Woche haben wir Gemeinschaft auf verschiedene kreative Arten wie Gruppentänze, aktive Erkundung und Austausch erforscht. Aber vor allem haben wir durch unsere Interaktion mit den Bewohnern vor Ort gelernt. Gemeinsam als Kerngruppe zu wachsen und die Gemeinschaft so weit wie möglich in den Prozess einzubeziehen, war ein simultaner Prozess. So übten wir im Kleinen, was wir in größerem Maßstab anwenden wollten. Wir nannten dieses Prinzip „wie im Spiel, so im Leben“.
Eine spielerische Atmosphäre hat uns dabei geholfen, das Dorf mit einem einladenden Lächeln zu erkunden, so dass es leicht ist, mit Menschen mit aller Demografien ins Gespräch zu kommen. Die meisten Menschen waren sehr offen und dankbar, nach ihren Talenten und Träumen gefragt zu werden. So sahen wir schnell Möglichkeiten, das Gemeinschaftsleben im Dorf zu verbessern.
VIELFALT
Nach nur drei Tagen erreichte die Anzahl der Träume, die wir gesammelt hatten, 147. Mit all unseren Begegnungen konnten wir eine Traumkarte erstellen. Wir begannen, die zugrundeliegenden Themen hinter jedem Traum zu erkennen und was wie verschiedene Ideen schienen, war oft das gleiche Problem anzusprechen.
Wenn wir uns vorstellen, dass wir alle an einem See stehen, und Kieselsteine werfen, dann war es unser Ziel, die Steine zu finden, die am besten springen. Wir wollten so viele Wellen wie möglich erzeugen.
Ein zweites Muster, das sich zeigte, war das von verschiedenen „Stämmen“ innerhalb des Dorfes. Da waren die etablierten Dorfbewohner aber auch die frisch zugezogenen, da waren die spanischen Ureinwohner aber auch eine große marokkanische Gemeinde.
Hier fanden wir heraus, wie gut es war, dass wir als gemischte Gruppe mit frischen Augen dorthin kamen, um alle ohne Vorurteil ansprechen zu können. Indem wir lernen, wie nützlich unsere verschiedenen Talente sind, um sich zusammen zu helfen, konnten wir die Einheimischen einladen, dasselbe zu tun. Also organisierten wir eine Talentshow, bei der jeder zeigen konnte, was er mit dem Dorf teilen kann. Es war schön Einwohner aller Ethnien und Altersgruppen dort zu sehen.
Diese Atmosphäre hielt während des gesamten Prozesses an. Von der Entscheidungsfindung mit einer gemischten Jury bis hin zu jungen und alten Familienmitgliedern oder marokkanischen Familien, die ein leckeres Mittagessen für die Arbeiter zubereiteten, wurde jeder gebeten teilzunehmen. Einige Stereotypen sind während dieser Woche wirklich verblasst.
ENTREPRENEURSHIP
Was würdest du hier tun, wenn du die Talente, Ressourcen und Manpower hättest, um es zu realisieren? Das RURAL CODES Training war eine Einladung an 6000 Einwohner, die Dinge zu vergessen, die uns normalerweise aufhalten. Wir haben versucht, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Träume unsere Handlungen leiten und Raum für Möglichkeiten bieten. So wie ein Unternehmer von dem Wunsch getrieben wird, etwas in diese Welt zu bringen, haben wir versucht, den Menschen ihre Verantwortung zurückzugeben, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Einige von ihnen kamen zu Joseph Campbells „Hero’s Journey“. Wir haben Menschen gesehen, die wahre Helden für ihr Dorf wurden und Verantwortung auf verschiedenen Gebieten übernommen haben.
Indem wir alle einluden, kreative Rollen zu übernehmen, konnten sich die Dorfbewohner und auch die Trainees in neuen Arbeitsfeldern bewegen. Wenn ein 10-jähriger Junge seine Schaufel mit einem Lächeln auf dem Gesicht schwang, eine Gruppe Frauen eine Skultur entwirft, ein Architekt seine Fähigkeiten teilte, eine Mutter Essen für die Arbeiter oder Nachbarn zubereitete, die Zugang zu Elektrizität hatten, geschah dies in vielerlei Hinsicht.
Ein schlafendes Dorf wachte wieder auf. Nach einer Woche konnte die Gemeinde konkrete Beispiele dafür sehen, was passiert, wenn eine Atmosphäre von Gemeinschaft, Vielfalt und Unternehmertum durch die Luft weht. Wir werden gespannt bleiben, wer weiter Wellen schlägt wirft.
Erfahrt mehr über das Oasis Game und die Lernerfahrungen anderer Teilnehmer im Projektblog
https://ruralcodes.wordpress.com/blog/